Bildquelle: © Andreas Gonseth

Sein erstes self-supported Velorennen bestritt Robin Gemperle erst 2022 – und mischte die Szene gleich gehörig auf. Heute gehört der 27-Jährige in dieser Sparte zu den besten Ultra-Fahrern der Welt – und will 2024 mit dem Transcontinental Race das wichtigste Rennen in Europa gewinnen.

Robin Gemperle, sind Sie Ultra-Velorennfahrer oder Velo-Abenteurer?

Ich sehe mich durchaus als Leistungssportler, aber als einer mit einer grossen Freude am Unerwarteten.

Dann sind Sie nicht immer so locker, wie es den Anschein macht?

Ich bin ambitioniert und habe den Anspruch, bei solchen Rennen vorne mitmischen zu wollen. Gleichzeitig ist die Rennszene nur eine Facette meines Alltags. Eine aktuell wichtige zwar, die nur schon mit dem regelmässigen Training recht viel Raum einnimmt. Aber gleichzeitig will ich nicht auf meine restlichen Aktivitäten im Leben verzichten und relativiere den Stellenwert des Sports.

Ihr erstes self-supported Rennen war 2022 gleich das Aushängeschild Transcontinental mit einer Länge von 4000 km. Wieso haben Sie sich zum Einstieg nicht ein weniger hartes Rennen ausgesucht?

Weil ich bei nonstop Veloabenteuern mit Freunden realisiert habe, dass die Länge meine eigentliche Stärke ist und nicht das Tempo. Rennen unter 1000 km sind mir fast zu schnell. Das Transcontinental wollte ich bereits 2020 fahren, doch wegen Corona wurde es zweimal verschoben. Ich hatte daher genug Zeit mich seriös vorzubereiten und wollte zeigen, was ich draufhabe.

Sie wurden hervorragender Siebter. Gab es nie Momente, in denen Sie an Ihrem Vorhaben zweifelten?

Dass ich finishen würde, war für mich klar, denn ich wusste ja schon mit der Anmeldung, was auf mich zukommen kann. Bei solchen Rennen musst du die Konsequenzen ertragen und die Verantwortung übernehmen. Das ist auch ein wesentlicher Grund, weshalb mich solche Events faszinieren. Ich bin für alles allein verantwortlich, ohne Wenn und Aber, das bedeutet die ultimative Unabhängigkeit. Beim ersten Transcontinental stand ich am Schluss zwar am Rande der Verzweiflung, aber nein, ein Abbruch stand dennoch nicht zur Diskussion und auch nie bei den späteren Rennen.

Welche Lehren zogen Sie aus Ihrer Ultra-Premiere?

Dass so etwas nie fertig ist bis zum Schluss. Dass ich eine klare Schlafstrategie definieren muss und dass Überheblichkeit, wie ich sie teilweise an den Tag legte, ein miserabler Ratgeber ist. Solche Art Rennen machen demütig.

Inwiefern?

Auf dem letzten Abschnitt hatte ich nur einen Reserveschlauch dabeigehabt, weil ich bis da keine Defekte hatte und dachte, ich könne ewig so weiterfahren. Meine Chancen aufs Podest waren noch intakt, ich musste nur die richtige Fähre erwischen. Ich schlief deshalb nur ganz kurz und drückte aufs Tempo. Und prompt erwischte es mich und ich hatte gleich zwei Platten, ich verlor viel Zeit, bis ich den Reifen flicken konnte und verpasste die Fähre. Da war ich moralisch am Ende, sass am Strassenrand und heulte. Ich rief meinen Bruder an, beruhigte mich wieder – und fuhr weiter.

Sie betonen die Wichtigkeit einer klaren Schlafstrategie, was verstehen Sie darunter?

Beim ersten Rennen hatte ich noch keinen klaren Plan, aber es hat sich herausgestellt, dass ich bei langen Distanzen einen fixen und zu Beginn eher defensiven Schlafrhythmus bevorzuge. Das bedeutet nach einem ersten Nonstop-Tag rund vier Stunden Schlaf pro 24 Stunden und das immer etwa zu einer ähnlichen Zeit. Andere schlafen weniger. Ich bin aber überzeugt, dass der Körper eine minimale Zeitdauer braucht, um die verschiedenen Schlafphasen durchzumachen und er sich nur so etwas regenerieren kann. Powernaps reichen dafür nicht aus, zumindest bei mir nicht. Gegen den Schluss hin kann ich dann je nach Rennsituation durchaus wieder weniger schlafen. Zur Schlafstrategie gehört auch meine Devise, immer vor und nach dem Schlafen noch etwas zu essen.

Wie organisieren Sie sich Ihre Unterkünfte?

Das kommt aufs Rennen an. Beim Transcontinental lautete mein Plan, jeweils um 20 Uhr die Unterkunft zu organisieren und dann noch vor Mitternacht zu schlafen. Dazu suche ich auf Booking ein passendes Hotel und buche es. Im Kommentarfeld habe ich einen Text vorbereitet: Hej, ich bin Robin, ich fahre ein Velorennen und muss kurz ein paar Stunden schlafen. Bitte deponiert den Schlüssel, falls die Reception geschlossen ist. Und wenn ihr mir etwas zu essen aufs Zimmer legen könnt, wäre das super.

Und das funktioniert?

Das mit dem Essen selten (lacht), aber der Rest hat bislang immer geklappt.

Okay, dann kommen Sie ins Hotel und haben vier Stunden Zeit. Was genau machen Sie noch vor dem Schlafen?

Hose auswaschen, essen und alle elektronischen Geräte an den Schnellcharger anhängen, duschen, Zinkcreme in den Schritt, und ganz wichtig: Immer Zähneputzen! Das mache ich auch, wenn ich draussen schlafe. Zähneputzen fühlt sich an wie halb geduscht.

Wann schlafen Sie draussen?

Beim Atlas Mountain Race musst du draussen schlafen, weil es nichts hat. Bei einem Transcontinental ist der Schlaf auch eine taktische Frage. Zuerst versuche ich es mit meiner konservativen Schlafstrategie in den Hotels. Und wenn langsam das Ende in Sicht kommt, vielleicht etwa für die letzten drei Tage, gehe ich schlaftechnisch mehr Risiken ein und schlafe weniger. Bei ein- bis zwei Stunden Schlaf macht ein Hotel dann keinen Sinn mehr, dann heisst es nur noch: Schlafsack ausrollen und Zähneputzen.

Wie sieht die Verpflegungsstrategie aus bei einem langen Rennen wie dem Transcontinental?

In Europa kann man überall irgendwo etwas kaufen. Da bevorzuge ich Sachen, die bei kleinem Volumen viel Energie liefern. Süsses und Hochkalorisches gehen immer. Riegel, Snickers, Trinkjoghurts, Schoggimilch oder Ayran-Produkte, die gibt es in allen Döner-Läden und haben auch Salz drin. Salz ist wichtig, deshalb kaufe ich auch Sandwiches, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Wie sieht es bei Rennen unter 1000 km aus?

Das Badlands in Spanien über 700 Kilometer bin ich nonstop gefahren. Da habe ich 20 fettbasierte Gels mitgetragen und mich komplett flüssig verpflegt.

Wie hoch schlägt Ihr Puls im Wettkampfmodus?

Ich fahre nicht nach Puls, setze mir aber eine Obergrenze und versuche rund 80 Prozent vom Maximalpuls nicht zu überschreiten. Bei mir sind das rund 160 Schläge pro Minute, mein Maximalpuls liegt etwa bei 200.

Wie definieren Sie die passende Intensität?

Mit Watt und Gefühl. Beim Transcontinental fahre ich zu Beginn etwa mit 200 Watt, je nach Routenwahl kann das auch mal hochgehen, wenn ich eine Abkürzung nehme, diese dafür mehr Höhenmeter hat oder über Offroad-Gelände führt. Hintenraus bricht die Wattleistung kontinuierlich zusammen, da bringt es nichts, nach Zahlen zu fahren. Da bin ich intuitiv unterwegs.

Wie planen Sie die Routenwahl?

Zuerst zeichne ich die Strecken von A nach B mit den drei Planungs-Tools Strava, BRouter und Komoot. Danach lege ich die drei vorgeschlagenen Routen auf einem CAD-Programm übereinander und beginne mit dem Feintuning. Gegen Ende eines Rennens bevorzuge ich eher die weiteren Routen, aber dafür mit weniger Höhenmetern. Es ist ein Abwägen, worauf man setzen will. Ein Vorteil ist natürlich, wenn man eine Region gut kennt und in jedem Gelände zurechtkommt.

Hören Sie unterwegs Musik?

Selten. In den Rennen ist mir ein zusätzlicher Reiz oft zu viel. Wenn Ablenkung, dann in ruhigeren Rennphasen oder bei einfachem Gelände und eher ein Podcast statt Musik.

Teilen Sie beim Fahren Bilder auf Social Media?

Ab und zu mache ich ein Selfie und poste es mit einem Kommentar auf Instagram, aber sonst kommuniziere ich wenig.

Liest da der Konkurrent mit, wenn es einem mies geht?

Vielleicht, aber das ist mir bis zu einem gewissen Grad egal. Ich spiele nichts vor und sage ehrlich, wie es mir geht. Gleichzeitig versuche ich positiv zu denken und eine positive Energie zu verströmen und nicht umgekehrt, das hilft mir auch selbst.

In diesem Jahr sind einige Artikel über Sie erschienen, dazu sind Ihre Instagram-Follower auf über 8000 gestiegen. Wie gehen Sie mit der plötzlichen Popularität um?

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Instagram ist zu einem Tool geworden, bei dem die Masse einfach mit einem Smiley reagiert. Das schmeichelt vielleicht, aber berührt mich wenig. Cool hingegen finde ich, wenn ich Menschen inspirieren kann, wenn sie mich um Rat bitten und meine Expertise scheinbar gefragt ist.

Auf Fotos machen Sie auch im Rennmodus und abgekämpft immer eine stylishe Figur. Die Bilder könnten auch aus einem Katalog für Bikepacking-Bekleidung stammen. Steuern Sie Ihren optischen Auftritt bewusst?

Nein, Null (lacht). Das ist mir komplett egal. Ich habe aber das Glück, einen super Bekleidungssponsor zu haben, der die Kollektionen schön aufeinander abstimmt und qualitativ hochstehende Produkte hat.

Apropos Bekleidung: Auf welche Bekleidungsstücke könnten Sie nicht mehr verzichten?

Auf Bib-Shorts mit Taschen dran und gepolsterte Handschuhe. Die sehen zwar Scheisse aus, aber helfen. Beim ersten Transconinental hatte ich monatelang taube Hände und konnte meine eigene Schrift nicht mehr lesen. Wichtig sind auch Merino-Socken und bei kühlen Temperaturen eine gefütterte Weste. Die ist vielseitig einsetzbar und in kalten Nächten gemütlich.

Gab es schon gefährliche Situationen? Stürze?

Ehrlich gesagt habe ich keine Horrorgeschichten zu erzählen, es war noch nie wirklich gefährlich. Im Training stürze ich ab und zu, in den Rennen aber bislang nie. Gefährlich wird es, wenn man auf dem Velo einschläft, gerade deshalb schlafe ich früh genug, damit das nicht passiert.

Wie viel Glück braucht es bei einem self-supported Rennen?

Ich glaube nicht an Glück und Pech. Das, was passiert, ist meist eine Konsequenz deines eigenen Handelns. Wenn du einen Reifen mit weniger Rollwiderstand wählst, hast du ein grösseres Defektrisiko. Und als ich beim Atlas Mountain Race 40 km vor dem Ziel den Reifen aufschlitzte, war ich gerade daran, meinen Instagram-Account zu aktualisieren und habe einen Moment nicht aufgepasst. Deshalb habe ich mich auch wahnsinnig darüber aufgeregt.

Welche Emotionen durchleben Sie in einem Rennen?

Tiefe Tiefs und krasse Hochs. Es ist alles extremer als gewohnt. Ich kann das aber zu einem gewissen Grad auch antizipieren. Denn weil das Ganze so lang ist, dauern auch die unterschiedlichen Stimmungen eine Weile an und es gibt keine Sekunden-Flashs.

Welchen Stellenwert hat die Natur für Ihr Wettkampferlebnis?

Sie hat eine neue Bedeutung erhalten. Es ist schon geil, was für Orte man mit dem Velo erreichen kann. Das Velo ist das perfekte Fortbewegungsmittel für die menschliche Wahrnehmung. Man ist genug schnell, um die landschaftliche Veränderung zu erleben und gleichzeitig genug langsam, um die Eindrücke verarbeiten zu können.

Und wie erleben Sie das Fahren durch die Nacht?

Die Nacht ist eher mein Gegner, die Ruhe und Dunkelheit erlebe ich nicht als befreiend, da fühle ich mich manchmal allein.

Wo liegen Ihre Stärken?

Meine Leistungssportvergangenheit ist sicher von Vorteil. Zudem bin ich recht gut darin, es so zu nehmen, wie es kommt. Mir ist es egal, ob ich 150 km auf einer Strasse oder durchs Gelände fahren muss, ich mache mir darüber keine Gedanken und fahre einfach der Route nach. Auch Kälte und Nässe machen mir bis zu einem gewissen Grad nur wenig aus, deshalb bin ich bekleidungsmässig recht minimalistisch unterwegs. Obwohl es beim Atlas Mountain Race schon verdammt kalt war.

Die Szene ist im Umbruch und das Leistungsniveau explodiert, seit Ultracycling-Grössen wie der mehrfache Race Across America-Sieger Christoph Strasser solche Rennen bestreiten. Passt diese Entwicklung zu dieser doch sehr minimalistischen Szene?

Aktuell befinden wir uns tatsächlich in einer spannenden Phase, wohin es gehen wird. Mich interessiert der Leistungssport dann, wenn er Grenzen auslotet, und aktuell ist das bei solchen Rennen der Fall. Mittlerweile bin ich auch eins damit, dass Sport manchmal einen Sieger braucht und finde es eine romantische Vorstellung, dass durch die aktuelle Entwicklung etwas verlorengeht. Velofahren ist dermassen Lifestyle und hat so viele Möglichkeiten, dass alles Platz haben sollte.

Christoph Strasser ist ein komplett anderer Athletentyp als Sie, er kommt vom Rennradsport und verkörpert den klassischen und bis in die letzte Faser durchtrainierten Ultrasportler. Wo liegen Ihre Vorteile?

Christoph ist physisch fitter, keine Frage, auf der Strasse hätte ich kaum Chancen. Ich bin offroad technisch besser, er fährt keine Offroad-Rennen. Vielleicht bin ich auch etwas gelassener, wenn Probleme auftauchen. Spannend wird es bei unseren Duellen immer dann, wenn es unterschiedliche Routenmöglichkeiten hat, die Asphaltvariante weiter ist und man auf eine kürzere Offroad-Strecke ausweichen kann. Bei meinem zweiten Transcontinental waren Christoph und ich in Livigno praktisch gleichauf, er ist aber viel früher wieder losgefahren und wählte ins Münstertal die Asphaltroute über Bormio und den Umbrail-Pass. Ich schlief länger und fuhr dann offroad durchs Val Mora, das ist eigentlich eine Bikestrecke. Danach war ich nur noch wenige Minuten hinter ihm. (Ein grosses Interview mit Christoph Strasser lesen Sie hier.)

Haben Sie einen Trainer?

Ja, ich bin auf ein gutes Coaching angewiesen und habe einen guten Freund, der professionell als Coach arbeitet und mich trainiert. Ich brauche ein strukturiertes Training, das ist für mich wichtiger als ein neuer Satz Karbonfelgen.

Wie viel trainieren Sie?

Rund zwei Stunden täglich, am Weekend mehr. 80% meiner Trainings haben einen konkreten Inhalt. Ganz lange Strecken trainiere ich selten. Wenn eine Ausdauereinheit sechs Stunden dauert, ist das schon sehr lang.

Fahren Sie bei den Rennen unterschiedliche Velos?

Das Atlas Mountain Race fuhr ich mit dem Scott Spark auf einem Fully, das Hope mit dem Scale auf einem Hardtail und das Transcontinental auf dem Addict Gravel. Bei schwierigem Gelände ist eine Federung Gold wert und viel wichtiger als wenig Gewicht, bei technisch einfacheren Strecken und vielen Höhenmetern kann das Gewicht den Unterschied machen.

Elektronische oder manuelle Schaltung?

Alles elektronisch. Ich bin überzeugt, dass die manuelle Schaltbewegung auf Dauer die Hände strapaziert, und das kann bei langen Rennen matchentscheidend sein. Beim Hope hatte ich links einen manuellen Lockout zum Blockieren der Federgabel mit der Folge, dass ich nach rund zwei Tagen den linken Daumen kaum noch bewegen konnte. An der rechten Hand mit der elektronischen Schaltung hatte ich keine Probleme. Die Hände brauchst du bei so langen Events nicht nur zum Fahren, sondern auch feinmotorisch, wenn du zum einen Reissverschluss hochziehen oder einen Platten flicken musst. Im Gegensatz zum Füdli, das schmerzt einfach, behindert sonst aber nicht.

Nach Mountainbike- und Fixie-Rennen sind Sie jetzt beim Abenteuer-Ultracycling gelandet: Haben Sie ihre sportliche Bestimmung auf zwei Rädern gefunden?

Die Vorfreude auf die nächsten Rennen ist riesig. Und der Glaube ist da, dass ich das langfristig machen möchte, obwohl ich auch ziemlich gut darin bin, Dinge von einem Moment auf den anderen über den Haufen zu werfen. Aber ich habe Bock auf die nächsten Rennen und möchte mich darauf vorbereiten. Unsere Sportart erfordert aber nicht die gleiche Seriosität wie die Pro-Tour im Rennradsport – und das ist auch gut so.

Und beruflich, werden Sie nach Abschluss des Studiums als Architekt arbeiten?

Das ist offen. Mich reizt eine Kombination aus unterschiedlichen Interessen. Projektorientiertes Arbeiten und Gastronomie, Architektur und Velofahren: Ich habe Freude am vielseitigen Leben hier in der Schweiz und möchte das nicht missen. Ich finde es zwar geil, abenteuerlich unterwegs zu sein und wenn das Velofahren einen Teil meines Berufsalltags ausmacht, aber ich möchte mich nicht ganz darauf fokussieren.

Konzentrieren Sie sich in den nächsten Jahren auf die Rennszene oder haben Sie noch private Velo-Projekte im Kopf?

Ich habe schon klare sportliche Ziele. 2024 möchte ich mich noch einmal richtig auf das Transcontinental vorbereiten und gewinnen. Wenn es nicht reicht, ist das aber nicht weiter schlimm. 2025 möchte ich dann als Traumrennen das Silk Road Mountain Race bestreiten, das wäre diese Saison noch zu früh. Und irgendwann schwebt mir die Tour Divide im Hinterkopf herum. Der Rest ist nicht definiert und gut möglich, dass es zwischendurch auch für kleinere Rennen und Events oder Projekte mit Freunden Platz hat.

Das nächste Transcontinental ist im Juli 2024, fahren Sie noch ein Vorbereitungsrennen?

Ich muss Ende Mai meine Masterarbeit abgeben, habe daher keine Zeit für etwas Grösseres. Aber ein Vorbereitungsrennen wie das Traka im Mai in Katalonien wäre eine Option, die 360-km-Distanz würde dann am besten passen. Im Juni plane ich noch das Taunus Bike Packing über 1000 km als letzte Vorbereitung.

Es wird die 10. Austragung des Transcontinental sein und im November wurde die Strecke bekanntgegeben. Start ist in Roubaix, Ziel in Istanbul. Sind Sie zufrieden mit der Route?

Voll, ja. Und bei Istanbul hat es sogar noch einen Checkpoint in Asien. Ausser mal in Amerika war ich noch nie ausserhalb Europas. Und jetzt fahre ich durch ganz Europa nach Asien mit dem Bike, das ist cool. Gleichzeitig weiss man nie, ob sich die Situation in der Region um die Türkei politisch im nächsten halben Jahr nicht verändert und die Strecke plötzlich unfahrbar wird. Insofern symbolisiert die geplante Route den Charakter von self-supported Velorennen perfekt – es kann alles passieren.

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