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Von hell zu dunkel und umgekehrt: Selbst tönende Brillengläser, die je nach Lichtverhältnissen abdunkeln oder aufhellen, werden technisch immer besser.

Die Wolken hängen grauschwarz im Morgengrauen, es ist düster draussen. Der Wetterbericht aber ist gut. Welche Brille soll man anziehen – die mit den hellen oder dunklen Gläsern? Eine einfache Lösung dieses Problems bieten selbst tönende Brillengläser, die je nach Verhältnissen ihre Tönung verändern und dem Aussenlicht anpassen. Solche Brillengläser werden auch als photochromatisch, phototrop oder selbst verfärbend bezeichnet. Das Prinzip ist immer gleich: Trifft UV-Strahlung auf die Gläser, dunkeln diese ab. Ausgelöst wird der Vorgang durch einen chemischen Prozess der im Glas mitverarbeiteten Silberhalogenid-Moleküle. Verändern sich die Lichtverhältnisse und es wird dunkler, hellen die Brillengläser wieder auf. Die wichtigsten Fakten von selbst tönenden Brillengläsern auf einen Blick:

Zeitverzögerung

Die besten Gläser der neuesten Generation brauchen rund eine Minute, bis sie abgedunkelt sind. Umgekehrt – von dunkel zu hell – verläuft der chemische Prozess etwas langsamer, rund zwei Minuten.

Grundtönung

Selbst tönende Brillengläser haben eine (je nach Wunsch hellere oder dunklere) Grundtönung, sind also nie komplett hell und somit bei ganz dunklen Lichtverhältnissen (Nacht, Regen) weniger geeignet.

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Temperaturabhängigkeit

Je höher die Temperatur, desto weniger dunkel werden die selbst tönenden Brillengläser. Dies gilt hauptsächlich ab Temperaturen von 35 Grad. Ist es sehr kalt, werden die Gläser stark abgedunkelt (Wintersport).

Spezialfall Indoor

Weil gewöhnliches Glas für einen grossen Teil der UV-Strahlen undurchlässig ist, kann es sein, dass z. B. im Auto die Gläser nicht oder viel weniger abdunkeln und es zu Blendungen kommt. Umgekehrt kann die Brille auch in Gebäuden getragen werden, ohne dass sie abdunkelt.

Lebensdauer

Selbst tönende Gläser halten nicht ewig. Nach etwa zwei Jahren können Verschleisserscheinungen auftreten. Die Basistönung wird dunkler und die Reaktionszeit verlangsamt sich.

Anschaffungskosten

Grundsätzlich gilt: Photochromatische Gläser sind etwas teurer (rund 20%) als normale Brillengläser. Je nach Hersteller variieren die Kosten (und auch die Qualität der Gläser) relativ stark.

Vorteile

  • Wenn sich die Lichtverhältnisse mit der Tageszeit verändern, z. B. frühmorgens im Halbdunkel oder in der Dämmerung.
  • Bei wechselnden Witterungsverhältnissen (unterschiedliche Sonne und Bewölkung) auf einer tägigen Velo- oder Bergtour.
  • Wenn man nur eine Brille oder immer die gleiche tragen will und keine Lust hat, die Gläser zu wechseln.

Nachteile

  • Bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen wie z. B. im Wald mit Licht und Schatten. Die Gläser können die Wechselbedingungen nicht schnell genug adaptieren.
  • Bei konstant schlechter (und dunkler) Witterung. Die Grundtönung der Gläser ist dann meist schon zu dunkel.
  • Bei extrem heissen Temperaturen dunkeln die Gläser weniger stark ab.
  • Bei extrem kalten Temperaturen dunkeln die Gläser zu stark ab (z. B. im Wintersport)
  • Höhere Kosten

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