Bildquelle: © Andreas Gonseth

Die meisten Velofahrer schalten intuitiv. Der Schaltvorgang wird allerdings oft unterschätzt und kann durchaus auch geübt werden. Die besten Tipps.

Ein richtiges Schalten kann wesentlich zur Effizienz und Flüssigkeit des Radfahrens beitragen. Und zwar sowohl auf dem Rennrad wie auch auf dem Mountainbike. Ein im Hobbysport oft beobachteter Fehler ist, dass zu rasch geschaltet wird. Die Hügelkuppe ist gerade mal knapp erreicht, und schon wird vorn auf das grosse Kettenblatt gewechselt und hinten mit ein paar grösseren Gängen nachgelegt. So würgt man die ersten Meter mit 40 Umdrehungen/Minute über die Kuppe, bevor man das Rad richtig beschleunigen kann.

Sinnvoller ist es, nach Erreichen der Kuppe zuerst im selben Gang weiterzufahren und die Kadenz zu erhöhen, bis man rund 100 Umdrehungen/Minute erreicht hat. Und erst dann legt man den Kranz auf das grosse Kettenblatt, beschleunigt erneut auf 100 Umdrehungen und schaltet danach auch hinten wieder ein paar Gänge hoch.

Mit Kadenz arbeiten

Umgekehrt schalten viele nach einer Abfahrt bei einer folgenden Gegensteigung vorne zu früh auf das kleine Kettenblatt und treten so beinahe ins Leere, weil sie keinen Druck mehr auf die Kette geben können. Da lautet der Tipp: Fahren Sie auf dem grossen Kettenblatt mit Schwung in den Berg hinein und schalten Sie erst dann auf das kleine Kettenblatt, wenn die Kadenz unter 60 Umdrehungen/Minute fällt.

Und danach noch einmal weiterpedalieren, bis die 60 Umdrehungen erneut unterschritten werden, und erst dann auch hinten wieder in kleinere Gänge schalten. Beim Gangwechsel auf den vorderen Kettenblättern ist zudem der Zeitpunkt wesentlich, in dem geschaltet wird. Wenn zu viel Zug und Druck auf der Kette liegt, ist es vorne wesentlich schwieriger, sauber zu schalten als hinten. Daher zuerst lieber frühzeitig vorne schalten und gleichzeitig hinten ausgleichend den passenden Gang einlegen und dann in der Steigung nur mit den hinteren Gängen das «Feintuning» vollziehen.

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Antizipieren wie im Auto

Eigentlich lautet die Empfehlung wie bei einem Auto: Immer so schalten, dass die Tourenzahl stimmt. Ein letztes Beispiel: Sie fahren an eine Kreuzung und müssen stoppen. Beim Losfahren realisieren Sie, dass immer noch ein viel zu grosser Gang aufgelegt ist. Hier gilt es, immer vorausschauend zu fahren und frühzeitig abzuschätzen, ob man anhalten muss oder nicht. Und je nachdem sofort in einen kleinen Gang schalten, bevor man anhalten muss.

War die Zeit zu kurz und ist die Kette noch nicht sauber geschaltet, dann einfach Vorderradbremse ziehen, das Hinterrad leicht anhaben und mit einem Bein eine Kurbelumdrehung ausführen, bis der passende Gang richtig eingelegt ist. Das braucht etwas Übung, aber so fahren Sie danach elegant im passenden Gang los und können sofort beschleunigen.

Bewusst schalten

Achten Sie sich bei der nächsten Ausfahrt einmal vor allem auf den Gangwechsel, den Moment des Schaltens und den passenden Gang. Sie werden merken, dass es gar nicht so einfach ist, intuitiv immer den richtigen Gang zu finden und ökonomisch unterwegs zu sein.

Flüssig in jeder Situation schwungvoll unterwegs zu sein ist eine Kunst. Daher sind in Rennsituationen bei missratenen Schaltvorgängen schon etliche Rennen gewonnen oder verloren worden.

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