Nasse Füsse trüben auf Dauer die Freude an jeder Velofahrt. Tipps und Tricks, wie Sie ihre Treter trocken halten.
Die Erfindung, die im Regen den Fuss beim Velofahren auch langfristig trocken hält, muss erst noch gemacht werden. Überschuhe & Co gewährleisten zwar den Schutz von oben, aber hartnäckige Wassertropfen suchen die Sohle auch von unten nach kleinsten Lücken ab und gelangen früher oder später durch das Klickpedal hindurch in den Schuh – und somit auch zu den Füssen.
Will man das kalte und unangenehme Gefühl eines sich vollsaugenden Sockens vermeiden, muss man strategisch vorgehen und auf jede Regen-Situation das passende Gegenmittel bzw. eine Kombination der besten Schutzmassnahmen aufeinander abstimmen. Die besten Tipps im Überblick:
1. Gegen Nässe von oben
Gamasche und Regenhose
Nässe von oben kann man nur durch eine Zweikomponenten-Taktik dauerhaft verhindern. Und zwar braucht es einen wasserdichten und relativ hoch geschnittenen Überschuh in der passenden Grösse, der über den Veloschuh gestülpt wird und unten offen ist, damit der Schuh trotz Gamasche in die Klickpedale eingeklickt werden kann. Als Gegenstück zum Überschuh kommt eine lange Regenhose dazu, die aussen über den Überschuh gezogen wird. Die Regenhose verhindert, dass das Wasser dem Bein entlang nach unten und in den Überschuh rein rinnt.
Plastiksack
Zur Not kann man sich bei einem überraschenden Platzregen auch feine Plastiksäcke über die Schuhe stülpen, allerdings sollten diese an den Beinen bündig abgeschlossen werden (am besten mit Klebeband oder einer Schnur, die sich gut in der Trikottasche mitführen lassen).
Neopren-Überschuhe
Neopren-Überschuhe sind in erster Linie als kurzfristiger Regenschutz gedacht und auf Dauer nicht wasserdicht. Sie leisten aber Wärmearbeit und halten die Füsse bei misslichen Bedingungen und in der kalten Jahreszeit warm. Eine Variante ist, über den Neoprenschutz noch zusätzlich einen wasserdichten Überschuh anzuziehen (eine Nummer grösser als üblich nehmen), so hat man Schutz gegen Nässe und Kälte
2. Gegen Nässe von unten
Gore-Tex-Schuhe
Regenfeste Bikeschuhe, bei denen die wasserdichte Membran nicht nur die Oberhülle des Schuhs schützt, sondern auch unter der Sohle (aber oberhalb des Befestigungssystems für die Klickpedal-Platten) durchläuft, sind von unten auch bei stärkstem Regen dicht. Nachteil: Die Membran hält zwar das Wasser von aussen ab, beeinträchtigt allerdings die Atmungsfähigkeit des Schuhs. Folge: Im Sommer droht ein starkes Schwitzen von innen. Dafür hält ein Schuh mit Regenmembran im Winter angenehm warm. Gore-Tex-Schuhe sind nur als Mountainbike-Version (oft auch gefüttert und halbhoch als Wintermodelle) und nicht als Rennradschuhe erhältlich und etwas schwerer und robuster gebaut als normale Bikeschuhe.
Silikon
Normale Veloschuhe mit Klicksystem, egal ob Bike- oder Rennradschuhe, sind von unten her langfristig undicht und lassen Wasser rein. Ziemlich gut Abhilfe schaffen kann man, indem man alle Öffnungen zwischen Innen- und Aussensohle grosszügig mit Silikon abdichtet, nachdem die Schuhplatten montiert worden sind. Silikontuben findet man in jedem Baumarkt.
Plastikfolie
Als Schutz vor Nässe kann man auch ein Stück Plastikfolie analog der Einlegesohle zuschneiden und unter dieselbe legen. Vorteil: Der Nässeschutz ist nicht fix installiert und kann bei guter Wettersituation weggelassen werden.
3. Gegen Nässe von überall
Wasserdichte Socken
Nicht nur Schuhe werden mit Gore-Tex-Membran angeboten, sondern auch Socken. Wie der Schuh wird der Socken durch die Membran etwas steifer und weniger flauschig, bietet aber Schutz vor Nässe. Dennoch fühlt es sich mit der Zeit trotz wasserdichten Socken unangenehm an, wenn der ganze Schuh klitschnass ist. Aufpassen muss man zudem, dass das Wasser nicht dem Sockenrand entlang nach unten fliesst. Wasserdichte Socken sind daher eher in Kombination mit weiteren Schutz-Accessoires sinnvoll. Als Variante können statt Gore-Tex-Socken auch dünne Plastiksäcklein über die normalen Socken gestülpt werden (der Schuh darf dann aber nicht zu eng sein).