Wer beim Kraulschwimmen immer auf die gleiche Seite atmet, tut sich vor allem im freien Gewässer schwer. So gelingt die Umstellung auf eine Dreieratmung.
Eine regelmässige Dreieratmung hat im Kraul sowie Open-Water-Schwimmen durchaus seine Berechtigung. Häufig weisen nämlich Schwimmer, die immer zur gleichen Seite atmen, Ungleichmässigkeiten in Rotation und Armzug auf, was sich bei mässigen Schwimmern in einer schlingernden Wasserlage und versetztem Beinschlag bemerkbar machen kann.
Geradeaus schwimmen und die Gegner im Blick haben, all dies fällt mit einer einseitigen, sogenannten Zweieratmung spürbar schwerer, als wenn man abwechslungsweise im Dreierrhythmus nach rechts und links atmen kann. Dreieratmung umstellen will, baut am besten in der Zeit des Grundlagenausdauertrainings entsprechende Übungen in sein Schwimmtraining ein. Ganz zentral dabei: Regelmässig jeweils eine Bahn «schlechte » Seite, eine Bahn «Schokoladenseite» und wieder eine Bahn «schlechte» Seite absolvieren. Dabei ganz bewusst in seinen Körper hineinhorchen und herausfinden: Was genau fühlt sich anders an? Sind Unterschiede in Rotation, Kopfdrehung oder Armzug festzustellen? Weist der Beinschlag während der Atmung zur einen Seite eine Pause auf oder schlagen die Füsse regelmässig auf und ab? So finden Sie heraus, wo Sie ansetzen müssen, damit sich langfristig die «schlechte» Seite ebenso gut wie die «Schokoladenseite» anfühlt. Mit den folgenden Übungen arbeiten Sie an der Umstellung:
SUPERMAN AUF DIE «SCHLECHTE» SEITE
Was: Den Arm der Schokoladenseite nach vorne ausstrecken, den anderen Arm an der Seite anlegen. In dieser Position kontinuierlich Beinschlag ausführen. Zum Atmen den Körper ausrotieren und den Kopf zur «unbequemen » Seite drehen, dann wieder zurück in die Ausgangslage rotieren.
Wichtig: Den Blick während der Übung gerade nach unten richten und nur beim Atmen den Kopf zur Seite drehen. Kontinuierlich ins Wasser ausatmen.
Wie: Am Anfang als Erleichterung mit langen, weichen Flossen. Danach mit Kurzflossen oder nur einer Flosse. Später ganz ohne Flossen.
EINARMIGER KRAUL-ABSCHLAG
Was: Abschlag-Schwimmen nur mit dem Arm der «schlechten» Seite, dazu Zweieratmung auf die unbequeme Seite. Der Arm der Schokoladenseite ist nach vorne ausgestreckt, der Armzug erfolgt mit dem anderen Arm.
Wichtig: Den Körper bei jedem Armzug ausund wieder zurückrotieren.
Wie: Am Anfang mit Flossen. Später zusätzlich mit einem Fingerpaddle an der Hand der «schlechten» Seite oder mit einer Faust. Danach mit Kurzflossen oder nur einer Flosse. Später ganz ohne Flossen.
KRAUL MIT WECHSELSEITIGER ATMUNG
Ziel: Atmung festlegen auf die «schlechte» Seite.
Was: Ins Kraulschwimmen mit Zweieratmung zur Schokoladenseite regelmässig Atmungen auf die andere Seite einbauen. Am Anfang beispielsweise 5 Züge Zweieratmung zur Schokoladenseite, gefolgt von 3 Zügen auf die unbequeme Seite. Später ein Verhältnis von 3:3, 3:1; 2:1, 1:1 wählen. Und schlussendlich Dreier- Rhythmus anstreben, also jeweils jedes Mal zur anderen Seite atmen.
Wichtig: Bewusst pro Länge ein Atemmuster definieren und dieses konsequent durchziehen. Nicht willkürlich dann atmen, wenn man es gerade braucht. Wenn nötig kurze Pause nach einer Länge.
Wie: Am Anfang mit Flossen, später mit Pull- Buoy, am Ende ganz ohne Hilfsmittel.
Video-Tipp: Kurzvideos zu den im Text beschriebenen Übungen finden sich hier.