Trailrunning bietet nicht nur ein intensives Training in der freien Natur, sondern auch die Möglichkeit, atemberaubende Landschaften zu entdecken. Die besten Tipps und Tricks, wie man sich spannende Touren zusammenstellt.
Die Schweiz bietet unzählige Möglichkeiten, laufend die Gegend zu entdecken. Vor allem alpine Gebiete locken immer mehr Läuferinnen und Läufer an, sei es während Aktivferien oder als Tagesausflug. Bevor man losläuft, sollte man sich einige Grundsatzfragen stellen:
- Kenne ich die Strecke bereits? Wie lange möchte ich unterwegs sein (Dauer, Kilometer, Höhenmeter)? Plane ich die Route digital oder analog? Welche Laufrichtung macht Sinn? Plane ich eine eigene Route oder nutze ich bereits bestehende Touren?
- Wie gelange ich zum Ausgangsort? Wie reise ich nach der Tour nach Hause? Gibt es Möglichkeiten die Tour abzukürzen, falls die Energie nicht reicht (z.B. ÖV, Alpin-Taxi etc.)
- Wie navigiere ich im Gelände? Nutze ich meine GPS-Uhr, das Smartphone oder eine physische Karte? Ist die Tour signalisiert oder nicht? Wie viele Pausen berechne ich ein?
- Welche Verpflegung nehme ich mit? Wo kann ich Wasser nachfüllen? Wo kann ich einkehren und etwas essen?
- Wie ist das Wetter? Welche Kleidung und Ausrüstung muss ich mitnehmen?
Planung wird immer einfacher
Mit dem Trailrunning-Boom haben viele Destinationen das Potenzial von Läuferinnen und Läufern erkannt und bieten beschilderte Trailrunning-Strecken oder GPX-Tracks für definierte Routen an. Viele nutzen digitale Möglichkeiten zur Tourenplanung. Und tatsächlich bieten zahlreiche Apps wertvolle Hilfe bezüglich Navigation, Distanz und der erwarteten Laufzeit für eine Strecke. Wir stellen die wichtigsten vor:
Das Schweizer Wanderwegnetz im Blick
- SchweizMobil: Schweiz Mobil ist das nationale Netzwerk für den nichtmotorisierten Individualverkehr. Die Einstellung «Wanderland» zeigt das komplette Schweizer Wanderwegnetz, macht vielseitige Tourenvorschläge und bietet in der plus-Version (Kostenpunkt 40 Franken/jährlich) ein einfaches Planungstool, welches mit der Filterfunktion «Trailrunning» die Zeiten für Trailrunner*innen berechnet.
- Komoot: Komoot hat sich weltweit als wertvolles Planungstool im grossen Stil etabliert. Touren aller Art lassen sich im Vorfeld detailliert planen. Die wichtigsten Kennzahlen wie Streckenlänge, Neigung, sowie Höhenmeter auf- und abwärts sind auf einen Blick sichtbar und mit etwas Routine lässt sich anhand der Filter die benötigte Laufzeit ziemlich genau berechnen. Danach kann man die Route einfach aufs Smartphone oder die GPS-Uhr herunterladen.
- Outdooractive: Auch Outdooractive ist breit etabliert und wird häufig von den Schweizer Tourismusgebieten für die Zeitangabe von definierten Trails eingesetzt. Im umfangreichen Tourenfundus kann man nach geeigneten Routen stöbern, oder aber auch eigene Touren planen.
- Strava: Strava verwendet für die Berechnung der Laufzeiten ausschliesslich auf der Plattform absolvierte eigene Aktivitäten. Das garantiert langfristig eine exakte individuelle Erfassung der Zielzeit. Zur Planung einer Tour bieten Komoot und Outdooractive bislang mehr Komfort und Möglichkeiten als Strava.
- map.geo.admin.ch: Wer alle Details zu den Schweizer Wanderwegen wissen will: Die Geo-Plattform des Bundes zeigt das gesamte Schweizer Wanderwegnetz im Detail, bei entsprechendem Filter inklusive Sperrungen und ÖV-Haltestellen.
Auf der sicheren Seite
Vor allem in den Bergen ist eine detaillierte Planung enorm wichtig, doch die totale Sicherheit gibt es im hochalpinen Gelände nicht. Diese zwei Apps sollten auf jedem Smartphone von Trailrunnern installiert sein.
MeteoSwiss
Eine zuverlässige Wetterprognose ist für den Erfolg einer Tour entscheidend. MeteoSwiss bietet alles, was rund ums Wetter wichtig ist, inklusive einer guten Aufbereitung der vorhandenen Daten. Starke Gewitter, Hagelschauer oder Stürme werden meist angekündigt. Und seit kurzem verbreitet die App zudem Alertswiss-Alarmmeldungen.
Rega App
Auch die kostenlose Notfall-App der Schweizerischen Rettungsflugwacht gehört auf jedes Smartphone. Im Notfall kann man damit per Wischgeste die Rega-Einsatzzentrale alarmieren. Die Positionsdaten werden dabei automatisch übermittelt und es wird eine Telefonverbindung hergestellt.
Bei längeren Touren im Gebirge: Das gilt es zu beachten!
- Tour im Detail planen und jemanden informieren, wo man unterwegs ist
- Vor dem Start den lokalen Wetterbericht konsultieren
- Wenn möglich zu zweit unterwegs sein
- (Lauf)Rucksack und genügend Reservekleidung, Essen und Getränke mitnehmen
- Auf offiziellen Wanderwegen bleiben
- Abfall wieder ins Tal mitnehmen und dort entsorgen
- Bei längeren Stopps oder im Ziel trockene Kleider überziehen
- Höhenexposition beachten. Die Atmung ist ab 1500 m ü. M. deutlich erschwert
- Sich nicht überfordern und im Zweifelsfall Vorhaben abbrechen oder jemanden anrufen