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Für Sportler gibt es nichts Schlimmeres, als wenn ihnen – im doppelten Wortsinn – der Saft ausgeht, denn sowohl ein Hungerast wie auch ein leerer Akku der Sportuhr trüben den Sportgenuss. Die besten GPS-Uhren mit extra langer Laufzeit.

Nicht jeden stört es, wenn die GPS-Uhr öfter mal aufgeladen werden muss. Grundvoraussetzung ist aber immer, dass sie zumindest einen Tag mit normaler Nutzung inklusive Training durchhält. Dann kann sie über Nacht zusammen mit dem Smartphone an die Steckdose. Die gute Nachricht: Das sollte mit allen aktuellen Modellen klappen.

Eine längere Laufzeit hat durchaus auch Vorteile: So kann man das Laden auch mal vergessen, ohne dass die Sportuhr mitten im nächsten Training oder Wettkampf schlapp macht. Oder man möchte zum Beispiel auch die Schlafanalyse nutzen und die Uhr nicht jede Nacht aufladen.

Wann brauchts Zusatzpower?

Eine weitere Zielgruppe für besonders lange Akkulaufzeiten sind Ausdauersportler, die die Grenzen normaler Belastung überschreiten. Ultra-Trails oder abenteuerliche Etappen-Wettkämpfe können mehrere Tage dauern und dann ist es angenehm, wenn man nicht ständig nach Lademöglichkeiten suchen muss.

In den frühen Jahren der GPS-Sportuhren waren begrenzte Akkulaufzeiten der Standard. Manchmal standen zwar über 10 Stunden Batterielaufzeit im Datenblatt, doch im tatsächlichen Laufbetrieb blieb davon nur ein Bruchteil übrig, sodass es beim Marathon knapp wurde. Moderne GPS-Sportuhren halten wesentlich länger durch, wobei es auch Faktoren gibt, die der Idee von langen Laufzeiten widersprechen. So kriegen die Uhren immer mehr Smartwatch-Funktionen eingebaut, die allesamt Strom fressen. Zum Beispiel saugt es am Akku, wenn das Display dauerhaft hell erleuchtet wird, wenn ständig Benachrichtigungen vom Handy eintreffen oder wenn Sie eine Navi-App zur Orientierung nutzen.

Spezielle Zielgruppe

Eine interessante Statistik gibt es vom Western States 100, immerhin der älteste 100-Meilen-Lauf der Welt, der speziell die Ultra-Kundschaft anzieht. Im letzten Jahr trugen laut Umfrage rund 60 Prozent der Finisher eine Sportuhr von Garmin (was natürlich auch durch die Austragung in den USA unterstützt wird). Die zweite gut vertretene Marke war Coros mit 30 Prozent. Rund 6 Prozent liefen mit einer Suunto-Uhr, den kleinen Rest teilen sich andere Marken. Alle Hersteller haben mittlerweile erkannt, dass es eine feste Zielgruppe gibt, denen lange Akkulaufzeiten besonders wichtig sind. So sind nicht nur mehrere Tage im Uhrbetrieb möglich, sondern auch eine mehrtägige Trainingsaufzeichnung ohne Zwischenladung. Wir stellen Ihnen 5 Laufwunder vor:

150 h im Training, 46 Tage Uhr-Modus

Garmin Enduro 2 mit Solar

Mit 150 Stunden im Trainingsmodus bzw. 64 Tagen im Smartphone-Modus sticht die Garmin Enduro 2 als Langläufer heraus. Das gilt aber nur für das Modell mit eingearbeiteter Solar-Ladelinse. Neben vielen Trainingsfunktionen gibt es auch vorinstallierte Topokarten. Abenteurer können also auch mit der Uhr navigieren.

Preis: rund 1000 Franken

40 h Training, 21 Tage Uhr-Modus

Suunto 9 Peak Pro

Auch Suunto hat die Trailrunner im Visier, die sehr lang unterwegs sind. Rund 40 Stunden soll die 9 Peak Pro im Trainings-Modus durchhalten, als Uhr sind es drei Wochen bis zum nächsten Ladestopp. Auch an den Sportuhr-Funktionen wird nicht gespart, so gibt es zum Beispiel 95 (!) verschiedene Sportmodi, jedoch keine Kartennavigation. Dafür ist der Preis günstig.

Preis: rund 300 Franken

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61 h Training, 12 Tage Uhr-Modus

Polar Vantage V3

Äusserst robust, Offline-Karten, jede Menge Trainings- und Erholungsfunktionen: Die Vantage V3 ist eine Sportuhr, die Sie sportlich besser machen will. 12 Tage soll das ohne Aufladen klappen bzw. 61 Stunden im Trainings-Modus. Wer den speziellen Energiesparmodus zum Training aktiviert, soll sogar 140 Stunden aus der Uhr quetschen können.

Preis: rund 600 Franken

127 h Training, 43 Tage Uhr-Modus

Coros Vertix 2

Bei Läufern sind die Coros Pace 2 und 3 sehr beliebt, weil sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und preislich attraktiv sind. Die Vertix 2 achtet etwas weniger auf den Preis, sondern buttert alles rein, was für Abenteurer nötig ist. Dazu gehöen rund 1,5 Monate Akkulaufzeit im Uhr-Modus bzw. 127 Stunden Trainingsaufzeichnung ohne Ladestopp. Auch hier darf eine Offline-Topokarte nicht fehlen.

Preis: rund 760 Franken

Traumuhr, die immer läuft?

Garmin Instinct 2 Solar

Garmin bewirbt seine Instinct 2 Solar zwar so, aber wir konnten es im Praxistest nicht nachstellen. Im Datenblatt steht: «Mit der Solarladung erhältst du im Smartwatch-Modus eine unbegrenzte Akkulaufzeit». Sprich, wer die Uhr nicht zum Training verwendet, soll sie nicht mehr laden müssen. Im Kleingedruckten wird aber dann doch relativiert, dass man täglich drei Stunden im Freien bei einer Beleuchtungsstärke von 50000 Lux verbringen muss, damit man aufs Aufladen verzichten kann. Zum Vergleich: Im Winter erreicht ein bewölkter Himmel nur rund 3500 Lux, im Sommer 20000. Ein wolkenfreier Sommertag erreicht etwa 100000 Lux. Und wird die Uhr als Trainingsuhr verwendet, muss man sie natürlich regelmässig laden. Trotzdem wäre eine Sportuhr, die man nie mehr laden muss, ein Alleinstellungsmerkmal, welches sicher viele Hersteller anstreben.

Preis: rund 350 Franken

Die besten Akku-Spartipps

Akkuspartipps für GPS-Uhren

Mit folgenden Tricks schonen Sie die Akkuladung und verlängern die Laufzeit:

  • Abschalten: Zusatzfunktionen sollen neue Sportuhren interessant machen, sind andererseits aber Akkufresser. Deshalb ist es eine gute Idee, alles abzuschalten, was Sie nicht brauchen. Sie brauchen keine Smartwatch? Dann muss das Handy auch keine Benachrichtigungen an die Uhr übermitteln. Das kann beliebig weitergehen, Sie können auch Bluetooth abklemmen oder das Fitness-Tracking über den ganzen Tag.
  • Display: Ein grosser Stromverbraucher ist auch der Bildschirm der GPS-Uhr. Lässt er sich dimmen, regeln Sie ihn am besten so weit runter, dass er noch angenehm ablesbar ist. Neue AMOLED-Displays bringen eine Always-On-Funktion, doch das muss nicht sein. Wenn es die Möglichkeit gibt, lassen Sie das Display wie beim Smartphone ausgehen. Sobald Sie auf die Uhr schauen, springt der Bildschirm wieder an.
  • GPS-Modus: Für die GPS-Aufzeichnung gibt es verschiedene Messmethoden. Möglich ist es zum Beispiel, Aktivitätsinformationen einmal pro Sekunde zu bestimmen. Damit und mit cleverer Software können sehr genaue Tracks Ihrer Laufstrecken aufgezeichnet werden. Doch nicht immer muss es so genau sein und bei manchen Uhren können Sie den Aufzeichnungsmodus anpassen. Garmin hat dazu einen UltraTrac-Modus. Damit wird die aktuelle Position nur einmal pro Minute bestimmt. Das ist wesentlich ungenauer, schont aber den Akku der Uhr.

 

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