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Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aber in der Sportbekleidung noch lange nicht etabliert, auch wenn die Bemühungen deutlich an Fahrt aufgenommen haben. Um allen Kriterien gerecht zu werden, braucht es Konsequenz auf allen Seiten. Eine Bestandesaufnahme.

«Alles ist Eins». Diese uralte, philosophische Aussage stimmt auch noch in modernen Zeiten. Alles ist miteinander verbunden, verzahnt, vernetzt – im globalisierten Kapitalismus genauso wie in alternativen Lebens- und Unternehmensformen. Und wenn alles irgendwie zusammenhängt, dann ist auch jeder und jedes am Übel oder am Guten des anderen beteiligt, oder?

Nur fällen, was nachwächst

Was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat, wird deutlich, wenn man die ursprüngliche Idee des Begriffs betrachtet. Nachhaltigkeit ist in der deutschen Sprache seit 1713 bekannt. Zur praktischen Anwendung kam sie sogar bereits im frühen 14. Jahrhundert. Benediktinermönche in der italienischen Toskana bewirtschafteten ihre Wälder nicht mit den damals üblichen Kahlschlägen, sondern zogen einzelne Bäume aus den Wäldern und pflanzten neue nach. Der Deutsche Hans Carl von Carlewitz – den man heute wohl als Forstwissenschaftler bezeichnen würde, – interpretierte den Begriff pragmatisch, aber durchaus einleuchtend: «Man sollte nicht mehr Bäume fällen, als nachwachsen können».

Mit den umweltspezifischen Debatten ab den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts tendierte die Nachhaltigkeit zum stetig wachsenden Themenbereich Ökologie. Die Politik musste sich in zunehmendem Masse mit Themen wie Ressourcenschonung, Umweltbelastung oder Klimawandel beschäftigen. Und andere, massgeblich daran Beteiligte wie etwa die produzierende Industrie und den gewerblichen Mittelstand miteinbeziehen. Ausserdem nahmen sich verstärkt auch die Wissenschaftler der Nachhaltigkeit an. Folgerichtig musste man sich begrifflich auf eine gemeinsame Definition einigen.

Was bedeutet also Nachhaltigkeit in modernen Zeiten? Die UNO formuliert in einer Resolution zur Nachhaltigkeit, dauerhaft stabile Gesellschaften seien nur zu erreichen, «wenn ökologische, ökonomische und soziale Ziele nicht gegeneinander ausgespielt, sondern gleichrangig angestrebt werden.» Daraus resultiert für die Welt der Produktion das sogenannte Drei-Säulen-Modell, das manchmal auch in drei sich überschneidenden Kreisen dargestellt wird: Nachhaltigkeit soll sich im Idealfall auf ökologische, ökonomische und soziale Aspekte beziehen. Drei per Definition völlig unterschiedliche Themenbereiche, die heutzutage dennoch unwiderruflich miteinander verknüpft sind – und verknüpft werden müssen.

«Alles ist Eins». Aber alles auch nicht ganz einfach…

Das Thema nimmt Fahrt auf

Machen wir den Sprung in die Bekleidungsindustrie, im Besonderen zum Segment Sportbekleidung. «Nachhaltigkeit» ist thematisch in der Branche angekommen, aber gleichzeitig eine derart komplexe Materie, dass noch heute die überwältigende Mehrheit der Sporttextilien NICHT nachhaltig produziert wird. Dennoch zeigt die aufklärende Medienarbeit seitens der einschlägigen NGOs und Umweltschutzorganisationen sowie das nachhaltige Engagement verschiedener Unternehmen in der Sportbekleidungsindustrie langsam Wirkung und beeinflusst den Konsumenten in seiner Wahl. Immer mehr Sportler sind sich ihres Outdoor-Paradoxons bewusst: Sie wollen aktiv und aus eigener Kraft unberührte Landschaft erleben und auch erhalten, verbrauchen aber reichlich Ressourcen, um sie mit eigenen Augen zu sehen. Und je mehr von Natur und Bergen schwärmen, desto schwieriger wird es, dieselben zu schützen.

Nicht nur die Produzenten stehen also in der Verantwortung, sondern auch die Sportler. Heute kann keiner mehr behaupten, noch nie etwas von chemischen Rückständen im Funktions-Shirt und in der Natur, von giftigem PFC, vom bei der Herstellung immens hohen Ressourcenverbrauch, von den meist miserablen Arbeitsbedingungen, die in der Branche gängig sind oder vom Tierleid, das in der Daunen- und Merinoproduktion dominiert, gehört oder gelesen zu haben.

Dieses Wissen führt bei vielen Konsumenten dazu, ihr Kaufverhalten verstärkt zu hinterfragen. Werte wie Umweltfreundlichkeit und soziale Verantwortung werden seit der Corona-Krise stärker gewichtet und beeinflussen den Kaufentscheid. Und das wiederum bewirkt, dass viele Firmen mit der Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine Kostensteigerung verbinden, sondern diese neu als «Business Case» betrachten.

Tragödie als Denkanstoss

Spätestens mit der Katastrophe im April 2013, als der Fabrikkomplex Rana Plaza in Bangladesh einstürzte und acht Stockwerke wie ein Kartenhaus in sich zusammenfielen, wurde die Textilbranche ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit katapultiert. 1136 Näherinnen und Näher wurden in den Trümmern begraben und starben. Die Katastrophe machte auch den naivsten Konsumenten klar, unter welchen Bedingungen und zu welchen Hungerlöhnen die Menschen in der Ferne tagtäglich arbeiten müssen, damit wir T-Shirts zu Minimalpreisen kaufen oder jeden Frühling in einer neuen, besonders funktionellen und modischen Membran-Jacke stylish durch den Wald joggen können.

Immerhin veränderte die Tragödie die Sichtweise auf Nachhaltigkeit, denn bis dahin konzentrierte sich der öffentliche Fokus – zumindest im fernen Asien – vorwiegend auf den ökologischen Bereich oder auf Kinderarbeit, aber weniger auf weitere Aspekte der Nachhaltigkeit. Gross angelegte Kampagnen (wie etwa 2011 die Greenpeace-Kampagne «Detox») erreichten weltweit Millionen Menschen, von denen doch einige in ihrem Konsumverhalten Konsequenzen zogen oder bei den Produzenten Änderungen in Richtung Nachhaltigkeit einforderten.

Zum nachhaltigen Verständnis trugen auch einfache Beispiele bei wie die Rechnung, dass man für die Herstellung eines einzigen T-Shirts (inklusive Baumwollproduktion) rund 2500 Liter Wasser verbraucht. Und dies in produzierenden Ländern, in denen viele Bewohner nur eingeschränkten Zugang zu Trinkwasser haben. Mittlerweile existieren zahlreiche Daten und Zahlen, die beweisen, dass die globalisierte Textilindustrie zu den grössten Klimaschädlingen auf unserem Planeten zählt. Noch 2018 attestierte die UNO der internationalen Textilbranche – und darunter fällt eben auch die Sportbekleidung – den Status eines «ökologischen und sozialen Notfalls».

Kann Technologie nachhaltig sein?

Die Dringlichkeit der Thematik ist also vorhanden, die Kriterien sind bekannt: Wer heute «nachhaltige Sportbekleidung» verkaufen möchte, muss ökologisch, ökonomisch und sozial produzieren. Doch was bereits in der Textilindustrie alles andere als leicht ist, wird bei der Sportbekleidung zu einer Herkules-Aufgabe.

Sportbekleidung ist bezüglich Nachhaltigkeit ein Opfer ihres technischen Vorsprungs geworden. Atmungsaktiv und leicht soll sie sein, den Schweiss absorbieren und wegtransportieren oder ihn zirkulieren lassen, zudem vor Wind und Regen schützen; dazu soll sie sich warm und weich an den athletischen Körper schmiegen und uns mit den angesagtesten Farben schmücken: Alles Attribute, die förmlich nach Chemikalien und Kunstfasern bzw. technischen Membranen schreien, die mit viel Erdöl produziert wurden, biologisch nicht abbaubar sind und nach Gebrauch zu Sondermüll mutieren.

Wie also soll man funktionierende Sportbekleidung nachhaltig produzieren? Und noch schwieriger: Wie will man in den globalisierten Produktionsketten den Überblick bewahren und letztendlich sicherstellen, dass an jedem Glied tatsächlich die geforderten Richtlinien eingehalten werden können?

 Die Kleinen im Vorteil

Bei derart komplexen Zusammenhängen schlägt die Stunde der kleinen Produzenten. Kleine Anbieter können in der Auswahl ihrer Produzenten wählerischer agieren, benötigen weniger von den meist raren, nachhaltig ökologischen Rohstoffen und können deren Herkunft besser kontrollieren. Und sie können mit kleinen Sortimenten schneller auf Marktbedürfnisse reagieren. Die Kontrolle der einzelnen Herstellungsabschnitte ist einfacher, weil überschaubarer. Bestmögliche Transparenz in allen Bereichen ist für den Kunden das überzeugendste Argument.

Entsprechend haben sich in den letzten Jahren viele kleinere Unternehmen etabliert, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne schreiben und versuchen, diese auch ganzheitlich zu leben. Gleichzeitig ist es bezüglich Aussenwirkung – gesamtwirtschaftlich betrachtet – dennoch enorm wichtig, dass auch die weltweit grossen Player wie Adidas, Nike oder Puma zumindest in Teilaspekten wie Rohstoffauswahl, Ökologie oder Soziales Fortschritte anstreben, denn sie haben eine weltweite Beachtung und bringen die Thematik so zu Konsumenten, die sich nicht per se dafür interessieren.

Lange Produktionsketten

Dass sich Nachhaltigkeit in der Sportbekleidung noch nicht an breiter Front durchsetzen konnte, hat mehrere Gründe. Ein wichtiger: Grosse wie kleine Unternehmen lassen aus Preisgründen zu einem Grossteil im Ausland, meist in Asien und auf dem indischen Subkontinent produzieren, kennen aber (etwa im Vergleich zur Autoindustrie) nur sehr selten eigene Produktionsstätten und können daher nicht alle Schritte selber kontrollieren. Nach wie vor herrschen in vielen Ländern Bedingungen, die man mit nachhaltiger Sportbekleidung in die Vergangenheit rücken möchte. Immer häufiger gibt es daher auch Hersteller (wie z. B. Löffler, X-Bionic), die gezielt und fast ausschliesslich in Europa produzieren oder im Ausland eigene Firmen aufbauen wie Vaude.

Eine weitere Problematik der Textilbranche: Die Produktions- und Lieferkette ist selbst für einfache Bekleidungsteile enorm lang, was dem schwächsten Glied der Kette in der Regel existentielle Probleme bereitet – trotz härtester Arbeit.

Nehmen wir als Beispiel ein simples Funktions-Shirt. Zwischen der Person, die das Shirt kauft und der Person, die es gefertigt hat, liegen Shop, Textilmarke, Transport, Agenten und die Fabrik, wo die Näherinnen arbeiten. Und bereits vorher unterläuft die Shirt-Rohware von der Baumwollpflanze oder der Produktion einer Kunstfaser bis hin zum verarbeitungsfähigen Garn drei bis sechs, meist kaum kontrollierbare Schritte. Allein bei einem einfachen Shirt kann bezüglich Nachhaltigkeit also einiges schieflaufen. Schert ein einziges «schwarzes Schaf» mit einer Umweltsünde oder miesen Arbeitsbedingungen aus der Kette aus, ist die «Nachhaltigkeit» dahin.

Grün – oder grün gewaschen?

Für Textil-Giganten ist es mit ihrem Produktionsvolumen sehr aufwändig und wirtschaftlich fast unmöglich, die ganze Kette lückenlos zu kontrollieren. Viele Unternehmen brüsten sich daher als nachhaltig, wenn sie bereits einzelne Kriterien erfüllen, andere aber «unter den Tisch fallen lassen». So werden Produkte wegen einer einzelnen Eigenschaft als «nachhaltig» oder «bio» bezeichnet, während andere Inhaltsstoffe oder Produktionsabläufe alles, bloss nicht nachhaltig sind. «Greenwashing» nennt man das als Überbegriff. Auch Aussagen, die nicht durch unabhängige Stellen oder Studien verifiziert werden können oder irreführende Labels mit Fantasie-Siegeln und unklaren Kontrollmechanismen sind verbreitet.

Apropos «Siegel»: Verbraucher müssen sich auf das verlassen können, was ihnen vom Hersteller an Informationen zugestanden wird. Also haben sich in der Szene Zertifizierungs-Institute mit entsprechenden Siegeln etabliert. Was die einzelnen Siegel genau bedeuten bzw. ob und wie oft und gründlich kontrolliert wird, ist häufig unklar. Der Dschungel an Öko-, Fair- und Nachhaltigkeitssiegeln erfordert vom Konsumenten ein aktives Interesse, sich damit auseinanderzusetzen (vgl. rechts «die wichtigsten Siegel»).

Einen speziellen Weg hat die Firma Vaude eingeschlagen und mit Green Shape ein eigenes, transparentes Bewertungssystem entwickelt. Green Shape bietet Garantie für umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien, ressourcenschonender Herstellung und fairer Produktion. So verzichtet Vaude seit 2018 gänzlich auf PFC und erfüllt das relativ strenge Detox-Commitment von Greenpeace. Nicht umsonst gilt das deutsche Familienunternehmen in der Branche als Vorreiter der Nachhaltigkeitsbewegung und hat dafür diverse Preise eingeheimst.

Auch andere Aushängeschilder der Sportbekleidungs-Branche engagieren sich. Patagonia beispielsweise, Löffler, Odlo, North Face, Jack Wolfskin, Haglöfs, Schöffel, oder auch Mammut, das 2008 als erstes Unternehmen der Fair Wear Foundation (FWF) beigetreten ist. Und wie erwähnt machen zunehmend kleine Labels von sich reden. Schon gehört von «Ternua», «Pyua», «Tierra», «Bergans», «Houdini», «Fikid», «Kaipara» und «Nice to meet me»? Oder den Schweizer Firmen «R’adys», «Lola Studio» und dem kleinen Bündner Outdoor-Label «Rotauf»? Ein Blick in die jeweiligen Webseiten offenbart erstaunliche Engagements, und wer welche Ziele bzw. Prioritäten verfolgt.

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Prinzipienreiterei muss sein

Fazit: Damit Nachhaltigkeit in der Sportbekleidung langfristig auch wirklich funktioniert, ist konsequentes Engagement und ein sturer Blick auf ALLE Prinzipien der Nachhaltigkeit nötig. Gleichzeitig ist eine gewisse Toleranz bzw. Geduld erforderlich, denn ganze Branchen lassen sich nicht mal so schnell vom Buhmann zum Öko- und Fairness-Vorbild umwandeln.

Und wo stehen wir heute, wenn das Thema derart an Fahrt aufgenommen hat? Die Realität ist (noch) ernüchternd. Zwar steigt seit der Jahrtausendwende die Nachfrage bei umweltfreundlicher und/oder fair hergestellter Sportbekleidung rasant an. Dennoch sind derzeit weniger als 10 Prozent der Sporttextilien mit einem Umweltlabel gekennzeichnet. Und nicht alle Siegel können mangels Kontrollmöglichkeiten den hohen Ansprüchen der Nachhaltigkeit genügen.

Im Bereich «Faire Löhne» und «faire Behandlung» in den Herstellerländern gibt es zwar signifikante Verbesserungen, doch gelten viele als «Tropfen auf den heissen Stein». Nur 22 Prozent der Sporttextilien tragen entsprechende Siegel für kontrolliert faire Produktionsbedingungen. Und Umwelt- UND Soziallabels für Produkte, die den Status der Nachhaltigkeit gesamtheitlich am besten erfüllen, tragen gerade mal drei bis fünf Prozent der Sportmode-Produkte.

Sie entscheiden mit

Hier kommen Sie als Konsument zum Zug. Obwohl sich beim letzten Glied in der Kette – dem Käufer – die Geister noch scheiden. Auf der einen Seite werden nachhaltige Bestrebungen der Firmen zunehmend geschätzt und in der reichen Schweiz sind viele bereit, dafür deutlich mehr zu bezahlen. Auf der anderen Seite wachsen Discounter wie Decathlon auch hierzulande und verschleudern Sportbekleidung zu Dumpingpreisen, bei denen offensichtlich ist, dass Nachhaltigkeitskriterien kaum Rechnung getragen wird.

Fragen Sie daher nach, wo produziert wird, wie produziert wird, woher der Rohstoff kommt und was Ihnen wichtig ist. Der engagierte Fachhändler muss Bescheid wissen, und aus diesem Grund kauft der engagierte Sportler auch dort ein, wo die Informationen zu den Produkten transparent ersichtlich sind.

Die «nachhaltigste» Grundregel für den Konsumenten ist übrigens denkbar einfach: Kaufen Sie qualitativ langlebige Produkte und erst dann ein neues Kleidungsstück, wenn Funktionalität oder Haltbarkeit ausgedient haben. Ein Vorteil technologischer Sportbekleidung ist die Robustheit und Langlebigkeit, mit der sie hergestellt werden kann. Das sollte man unbedingt nutzen und nicht jeden Frühling die Kollektion erneuern, nur weil die Farbe nicht mehr in Mode ist.

Gerade Ausdauersportlern sollte der ganzheitliche Ansatz entgegenkommen. Denn viele betreiben Sport, weil sie die Natur in vollen Zügen geniessen und ihr auch Sorge tragen möchten. Wer konsequent sein Engagement für die Umwelt, seine Mitmenschen und letztendlich auch für sich selbst umsetzen will, kommt daher ohne nachhaltiges Kaufverhalten nicht mehr aus. Denn irgendwie ist alles miteinander verbunden. «Alles ist Eins.»

Wichtige Siegel auf einen Blick

GOTS

  • Der Global Organic Textile Standard gilt als weltweit führendes und besonders vertrauenswürdiges Siegel.
  • GOTS setzt umwelttechnische Anforderungen über die gesamte Produktionskette hinweg und definiert soziale Mindeststandards.
  • Die komplette nachhaltige Wertschöpfungskette wird kontrolliert und zertifiziert: Herstellung, Verpackung, Kennzeichnung, Handel, Vertrieb.

 

Blue Sign

  • Prüfung ab dem Beginn der Produktionskette inkl. Rohwaren und zu verarbeitende Substanzen, Lieferanten und Verarbeiter.
  • Schwerpunkte: Ressourcenkontrolle, Verbraucherschutz (Gesundheitsrisiken, Gewässerschutz, Immissionsschutz, Arbeitssicherheit und Fairness am Produktionsort).
  • Eines der strengsten (und bekanntesten) Siegel auf dem internationalen Markt. Wird allgemein als sehr vertrauenswürdiges Prüforgan anerkannt.

Fair Wear Foundation

  • Unabhängige Stiftung, die mit Bekleidungsmarken und Textilarbeitern zusammenarbeitet.
  • Das weltweit wichtigste Label bezüglich fairer Behandlung der produzierenden Arbeiter und Arbeiterinnen.
  • Ist vor allem im Sektor grosser Brands tätig. Fair Wear legt Richtlinien fest, prüft und verbessert soziale Arbeitsbedingungen und Löhne.
  • Fair Wear ist in den wichtigsten elf Produktionsländern aktiv: Bangladesh, Bulgarien, China, Indien, Indonesien, Myanmar, Mazedonien, Rumänien, Tunesien, Türkei und Vietnam.

Öko Tex 100

  • Weltweit einheitliches, unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte, inkl. Zubehörmaterialien.
  • Die Produkte müssen frei sein von allen Schadstoffen, die gesetzlich verboten sind; aber auch Schadstoffe wie Pestizide – in der Anwendung erlaubt – dürfen sich nicht als Rückstände in den Textilien nachweisen lassen.
  • Das Siegel überprüft nur die Ware, nicht die Produktionsbedingungen.

IVN BEST

  • Obwohl dieses Label/Siegel – Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft – noch höhere Anforderungen an die Textilien stellt als GOTS, wird es im internationalen Sportartikelsegment noch nicht so häufig eingesetzt.
  • Macht Vorgaben bzgl. Chemikalienmanagement, Sozialstandards und verlangt, dass die Fläche des Textils zu 100 Prozent aus Naturfasern und aus kontrolliert biologischem Anbau besteht. Synthetische Fasern dürfen nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden.

Cradle to Cradle

  • C2C versteht sich als Ansatz für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
  • Das internationale Siegel hat das Ziel, ein Wirtschaftssystem ohne Abfall zu fördern.
  • Alle Materialien in einem Produkt (hier: Textil) sollen wiederverwertet oder biologisch abgebaut werden können.
  • Zertifizierungskriterien: Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Einsatz von erneuerbaren Energien, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, soziale Gerechtigkeit.
  • Entsprechend ist C2C ein besonders wichtiges Siegel zum Thema Recycling.

Gütesiegel speziell für das Tierwohl

Ob bei der Daunenproduktion, der Pelzzucht oder der Herstellung von Merinowolle: Sportbekleidung wird auch immer wieder mit Beanstandungen des Tierwohls konfrontiert. Diese Labels versuchen die Produktion zu kontrollieren:

Nachhaltigkeit in der Sportbekleidung ist zwar ein Riesenthema, in der globalen Produktion aber bislang erst bruchstückhaft gewährleistet.

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Gut ausgerüstet unberührte Natur geniessen und gleichzeitig auch Verantwortung übernehmen? Der Konsument steht zunehmend in der Pflicht.

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Auch das Tierwohl – im Bild Merinoschafe –darf beim Nachhaltigkeitsbegriff der Sportbekleidung nicht vergessen werden.

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Sorgfältig pflegen und lange tragen – zwei einfache, aber entscheidende Grundsätze, die verantwortungsbewusste Konsumenten bei ihrer Sportbekleidung beherzigen können.

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