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Ein effektiver Sonnenschutz ist für Ausdauersportler unerlässlich. Wie sicher ist Sportbekleidung?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, sich zu schützen: Durch Sonnenschutzmittel mit UV-Schutz und durch eine angepasste Bekleidung. Grundsätzlich ist der textile Schutz weitaus effektiver und nachhaltiger. Denn während der Schutz durch eine Sonnencreme im Laufe der Zeit nachlässt – und sich durch «Nachcremen» nur bedingt verlängern lässt –, ist die Haut mit einer guten Bekleidung dauerhaft auf hohem Niveau geschützt.

Sportbekleidung mit UV-Schutz haben fast alle Anbieter im Programm, viele jedoch zeichnen diesen erst ab einem bestimmten UPF aus. Mit diesem Kürzel gemeint ist der «Ultraviolett Protection Factor» – sozusagen die Masseinheit für UV-Schutz. Der UPF gibt an, wie viel länger man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne Hautschäden davonzutragen. Vergleichbar ist dieser Wert mit dem Lichtschutzfaktor (LSF oder SPF) bei Sonnencremes. Der entsprechende UPF sollte immer im Zusammenspiel mit dem Eigenschutz der Haut angewendet werden, der stark abhängig ist vom individuellen Hauttyp. Menschen mit einem hellen Teint etwa haben nur eine Eigenschutzzeit von fünf bis zehn Minuten, bevor sie einen gefährlichen Sonnenbrand riskieren. Mit einem Shirt mit UPF 20 kann diese Zeit also um das Zwanzigfache verlängert werden.

Nicht jede Bekleidung schützt gleich gut

Erreicht wird der UV-Schutz bei Textilien vor allem durch eine sehr dichte Gewebekonstruktion, wodurch der Schutz permanent gewährleistet ist, was bei einer Imprägnierung mit Chemikalien nicht der Fall wäre. Zudem haben die verwendeten Fasern meist auch eine reflektierende Wirkung. Generell gilt: Je offener eine Konstruktion ist, desto weniger Schutz bietet sie.

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Und auch die Farbe spielt eine Rolle: Dunkle Farben erzielen meist einen besseren UV-Schutz als helle Farben, da die Farbpigmente ebenfalls UV-Strahlung absorbieren. Allerdings schützt nicht jedes dunkle Shirt automatisch gut vor UV-Strahlen. Bei Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen ist der Schutz relativ gering. Ein weisses T-Shirt etwa bietet gerade mal einen UV-Schutzfaktor von 10-15. Ist es nass, sind die Fasern quasi durchsichtig und bieten gar keinen Schutz mehr. Einzig Naturseide bietet einen relativ hohen UV-Schutz von 20-30, da diese Fasern über mattierende Bestandteile verfügen.

Wie wird gemessen?

Für die Ermittlung des UPF gibt es verschiedene Standards. Beim australisch/neuseeländischen Standard wird im trockenen, ungedehnten Zustand gemessen. Strenger jedoch ist der UV-Standard 801, der auch die Belastungen und Beanspruchungen während des Gebrauchs berücksichtigt (im gespannten und feuchten Zustand). Der UV Standard 801 wird von Fachleuten als besonders praxisnah eingestuft, da er die ungünstigsten Tragebedingungen als Grundlage nimmt.

Generell wird der UV-Schutz bei Textilien bis zu einem Wert von 80 ausgewiesen. Dieser Schutz bietet selbst beim empfindlichsten Hauttyp einen verlässlichen Schutz für den ganzen Tag. Ausdauersportler sollten sich beim Kauf von Sportbekleidung über den UV-Schutz informieren und auf einen Schutzfaktor von mindestens 40 achten. In Verbindung mit einer Sonnencreme mit ebenfalls hohem Lichtschutzfaktor für die nicht bedeckten Körperteile, einer geeigneten Kopfbedeckung und Sonnenbrille ist so ein guter Schutz für gut drei Stunden gewährleistet.

So berechnen Sie Ihre Eigenschutzzeit

Basis der Schutz-Berechnung ist die Eigenschutzzeit, die zwischen 5 und 10 Minuten liegt und vom Hauttyp abhängt. Wer sicher gehen will, legt die minimalen 5 Minuten zugrunde. Menschen mit einem dunklen Hauttyp können einen höheren Wert ansetzen. Dieser Wert wird dann einfach mit dem UPF der Bekleidung oder des Sonnenschutzes multipliziert. Bestimmen lässt sich der individuelle Hauttyp über diesen Link.

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