Die wichtigsten Punkte einer dynamischen Doppelstock-Technik im Kurzbeschrieb.
1. Anwippen
Der Doppelstock ist unterteilt in eine Schwung- und Schubphase. Am Ende der Schwungphase erfolgt mit dem Hochführen der Arme die vollständige Hüft- und Oberkörperstreckung. Der Kraftimpuls kurz vor dem Stockeinstich wird durch das Anwippen der Fersen vergrössert. Mit dem Vorwippen wird die Rumpfmuskulatur in eine Vorspannung versetzt, damit die Kraft möglichst effektiv umgesetzt werden kann. Die Arme werden vorne rasch mindestens auf Schulterhöhe (oder je nach Stocklänge noch etwas höher) geführt.
2. Stockeinstich
Die Stöcke werden parallel etwa 10 bis 20 Zentimeter vor der Bindungsspitze in den Schnee gesetzt. Der Stockeinstich markiert den Beginn der Schubphase. Die Arme sind nicht gestreckt, sondern in einem Winkel von 90 Grad oder noch enger gebeugt. Mit dem Stockeinstich lässt man sich richtiggehend in die Stöcke fallen – ohne würde man kopfüber in den Schnee stürzen. Ein spitzer Einstichwinkel der Stöcke sorgt für eine direkte Kraftübertragung, die Knie werden dabei leicht angewinkelt. Mit längeren Stöcken ist der Oberkörper beim Stockeinstich etwas aufrechter als mit kürzeren Stöcken und der Stockeinstich erfolgt etwas näher bei der Bindungsspitze. Ebenfalls gilt: Bergauf ist der Oberkörper beim Stockeinstich generell etwas gebückter als im Flachen und je steiler und anspruchsvoller das Gelände ist, desto näher Richtung Schuhspitze erfolgt der Stockeinstich.
3 + 4. Zusammenklappen und ausschwingen
Mit dem Stockeinstich wird der Oberkörper nach vorne unten zusammengeklappt. Durch den Schub des Stockeinsatzes fährt man quasi an seinen Stockspitzen vorbei, die Hände werden dabei etwa auf Kniehöhe durchgeschwungen, bis die Stöcke hinten den Schnee wieder verlassen und die Schwungphase einleiten. Um eine hohe Kadenz des Stockeinsatzes zu ermöglichen, verkürzen ambitionierte Sportler das Ausschwingen und führen die Arme möglichst schnell und explosiv wieder nach vorne oben.
5. Oberkörper aufrichten
Mit dem Ausschwingen der Stöcke wird der Oberkörper aufgerichtet und die Hüfte gestreckt, die Arme werden dabei möglichst rasch und kraftvoll wieder nach oben geführt. Ein schneller Übergang von der Schwung- in die Schubphase erhöht die Dynamik und das Tempo. Am Schluss des Aufrichtens erfolgt das erneute Anwippen bzw. ein explosiver Fersenhub – und danach der nächste Stockeinstich.