Einmal im Sportleben einen Triathlon absolvieren ist ein Ziel, welches sich viele Ausdauersportlerinnen und Ausdauersportler vornehmen. Tipps & Tricks für das erste Mal.
Triathlon ist anders. Läuferinnen und Läufer dürfen sich als solche bezeichnen, wenn sie zwei,- drei Mal in der Woche rennen, aber auf die Teilnahme an Events verzichten. Das Gleiche gilt im Velofahren, Schwimmen, Inlinen. Triathleten hingegen sind nur dann Triathleten, wenn sie einen richtigen Triathlon geschafft haben. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger!
Wer im Triathlonsport irgendwann Grosses leisten will, sollte klein beginnen. Und wer Triathlon einfach nur ausprobieren möchte, sowieso. Gleichzeitig lautet die sinnvollste Herangehensweise für den Einstiegs-Triathlon: Lassen Sie sich angesichts der drei zu bewältigenden Sportarten nicht einschüchtern, aber nehmen Sie einen Triathlon auch nicht auf die leichte Schulter.
An erster Stelle steht die Erwartungshaltung. Worum genau geht es? Will man sich neu auf die faszinierende Multisportart einlassen, den ersten Triathlon geniessen und steht das Finishen im Vordergrund? Oder ist man als Läuferin, Biker oder Schwimmerin bereits ein gewiefter Ausdauersportler und will die vorhandene Fitness in eine möglichst schnelle Zeit ummünzen? Unser Tipp: Absolvieren Sie die Premiere ohne Zeit-Erwartungen und stellen Sie das Finishen und das Ausschöpfen der aktuellen Fitness in den Vordergrund. Hochgesteckte Ambitionen kann man später immer noch haben.
Der Teufel liegt im Detail
Beim ersten Triathlon ist nicht die Materialkiste entscheidend, sondern der Kopf. Voraussetzung für ein gutes Gelingen sind eine positive Grundeinstellung, regelmässiges Training und bei der Premiere eine gute mentale Vorbereitung sowie der gewiefte Umgang mit viele Kleinigkeiten und Details (Wechselzone), die einem das erste Mal erleichtern oder umgekehrt auch vermiesen können, wenn man sie ausser Acht lässt. Damit Ihnen dies nicht passiert und in der Hektik nichts vergessen geht, haben wir Ihnen eine kleine Checkliste zusammengestellt. Folgende Punkte gilt es zu beachten:
Schwimmen
- Eine Schwimmbrille mit gutem Sitz ist entscheidend
- Der Neoprenanzug sollte ausgetestet werden, bevor man ihn im Wettkampf trägt. Nur ein gut und im Schritt satt sitzender Neoprenanzug ermöglicht ein effizientes Schwimmen.
- Auch das rasche Ausziehen ohne Krampfgefahr (besser stehend oder im Sitzen?) gilt es auszutesten.
- Ebenfalls den Ausstieg und den Wechsel von der Horizontalen in die Vertikale üben mit einem folgenden kurzen Lauf barfuss.
- Vor dem Schwimmsplit bereits wasserfeste Sonnencreme einreiben (nicht im Gesicht).
- In Ruhe Neopren anziehen, bei Arm- und Fussabschlüssen Vaseline auftragen, damit der Ein- und Ausstieg leichter fällt.
- Allenfalls zwei Badekappen tragen. Die Schwimmbrille über der ersten befestigen, dann die zweite drüberziehen, damit die Brille im Start-Gerangel nicht vom Kopf gerissen werden kann.
- Am Start durchatmen, die Stimmung aufsaugen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
- Nicht zu schnell starten und eher am Rand schwimmen, sich nicht von der Hektik mitreissen lassen und immer wieder orientieren.
Wechselzone
- Wechselzone gut im Voraus einprägen (Weg vom Ausstieg zum Platz)
- Wechselzone nach individueller Gewohnheit (immer gleich) einrichten und die einzelnen Handgriffe im Vorfeld üben. Schön ruhig alle Abläufe abrufen
- Können Sie auch mit nassem Oberkörper ihr Velotrikot überstreifen?
- Socken bereits umgeschlagen in den Laufschuhen positionieren. Bei einem Lauf ohne Socken diesen unbedingt vorgängig üben, sonst droht Blasengefahr.
- Sind alle nötigen Accessoires da wie Badetuch (zwei; eins zum Abtrocknen, eins zum Draufstehen), Velobrille, Sonnencreme, Kleider, Schuhe, Verpflegung, Kleider (Ärmlinge/Beinlinge, Dächlikappe), Startnummer mit Startnummernbändel? Bei Regen an einen Plastikschutz denken.
- Velo abfahrbereit einrichten (Helm, Riegel oder Gels, Werkzeug, Reserveschlauch), allenfalls Schuhe bei der Ferse mit einem feinen Gummiband fixieren, damit sie nicht am Boden schleifen beim Herausschieben des Velos. Das Gummiband reisst bei den ersten Umdrehungen automatisch. Fliegendes Aufsteigen und einklicken in die Klickpedale vorgängig üben.
- Am Wechselplatz gilt zuerst: Ruhe bewahren – keine Hektik, ein paar Sekunden Zeitverlust machen überhaupt nichts. Am besten nach dem Schwimmen gleich als Erstes während dem Wechsel ein Sportgetränk einnehmen (aus einem separaten Bidon) oder einen Gel oder Riegel essen.
- Eingeübte Handgriffe «abarbeiten». Bei schönem Wetter Sonnencreme einreiben im Gesicht und an exponierten Stellen.
Velo
- Mit kleinen Gängen losfahren, bis man einen guten Tritt findet.
- Einen regelmässigen und gemässigten Rhythmus suchen und sich nicht von überholenden Fahrern beeinflussen lassen. Genügend Abstand halten
- Genügend Flüssigkeit trinken, vor allem am Schluss vor dem Lauf noch einmal verpflegen.
- Die letzten zwei-, drei Kilometer mit kleineren Gängen «ausfahren», um die Beine aufs Laufen vorzubereiten.
Laufen
- Laufschuhe gut binden oder mit Schnellverschluss ausrüsten.
- Mit relativ hoher Schrittfrequenz und kleinen Schritten starten, bis sich die Muskulatur an die Laufbewegung gewöhnt hat.
- Nicht zu viel zweifeln, wenn sich die ersten Minuten unendlich streng anfühlen – es wird besser!
- Erste Hälfte dosiert laufen, und dann in der zweiten Hälfte noch einmal alles geben – Gratulation zum erfolgreichen Finish!

























